[:de]Ich werde immer wieder gefragt, wie ich den Schritt in die Selbstständigkeit geschafft habe. Am Anfang habe ich mich über diese Frage gewundert, und dann habe ich angefangen darüber nachzudenken…
Was möchten die Menschen wissen, die diese Frage stellen?
Und warum hat sich diese Frage mir selbst niemals gestellt?
Ich weiß, dass ich schon vor langer langer Zeit in einem Berufsentscheidungsprofil des Arbeitsamtes als Ergebnis vor mir sah: Regisseurin. Ich war 18.
Auf dem Land, weit weg von der bunten Welt der Medien, konnte ich mit diesem Tipp wenig anfangen, doch schon damals gab es etwas an diesem Ergebnis, mit dem ich etwas anfangen konnte: ich wusste, dass ich die Zügel meines Lebens in der eigenen Hand haben musste. Ich wusste, dass ich Arbeit brauche, in der ich meiner Kreativität freien Lauf lassen konnte, und meine sehr unterschiedlichen Qualitäten einsetzen konnte. Ich wusste, dass ich eine natürliche Tendenz dazu habe, den Ton im Raum anzugeben. Und ich wusste, dass mein Leben ein Film ist, in dem ich unbedingt die Hauptrolle spielen wollte!
Heute gibt es für derartige gestrickte Menschen den Begriff Scanner-Persönlichkeit.
Ich kann dazu die Bücher von Anne Heintze und ihre Webseite empfehlen.
Auf dem Weg dahin dachte ich eigentlich wenig über meine Selbstständigkeit nach, viel klarer wusste ich: einen Job von morgens 9 bis Nachmittags um 5, das würde ich nicht schaffen.
Ich würde daran zugrunde gehen.
Mein 18-jähriges Selbst konnte sich kein Team, keinen Job, keine Aufgaben vorstellen, die ich jahre- oder jahrzehntelang durchführen könnte, ohne einen Großteil meines Seins aufzugeben.
Gleichzeitig ahnte etwas in mir, dass das, was ich bin, in dieser Welt gebraucht werden würde, auch wenn ich noch nicht genau wusste, wie und wo.
Ich wusste auch, dass ich mich persönlich weiterentwickeln musste, weil dieser Mensch, dieses Sein, das ich bin, einmalig ist. Unersetzbar. Ich wusste instinktiv, was ich aus heutiger Sicht bestätigen kann: Menschen werden mich in meiner Authentizität brauchen und genau diese wertschätzen.
Alles andere, auch das fühlte ich schon früh, würden nach und nach Maschinen für uns übernehmen – nur der Mensch ist für den Menschen unersetzbar.
Dieses Wissen bewahrte mich nicht davor, die unterschiedlichsten Jobs zu machen, um mich während meines Studiums über Wasser zu halten.
Ich lernte mit jeder Aufgabe, mit jedem Job. Ich verkaufte Schuhe am Ku’-Damm und lernte viel über die Umgangsform betuchter Menschen. Ich unterrichtete Kinder und durfte in die Welt des Lernens eintauchen. Ich arbeitete in einem Call-Center und lernte viel über Dienstleistung und Gesprächsführung.
Und bei jedem Job lernte ich auch, was ich nicht möchte! So kann es nicht sein: “mein Leben”. Weil es nicht erfüllend genug ist, nicht gut genug bezahlt, oder zu eintönig. Und mit jedem Schritt verstand ich eben auch mehr von dem, was ich wollte: mein Wissen anbieten denen, die danach suchen weiterzukommen, sich zu entwickeln und ihre Einschränkungen hinter sich zu lassen.
In gewisser Weise hatte ich es daher einfach: meine innere Stimme war klar und deutlich, und hat mich erst gar nicht in die falsche Richtung abbiegen lassen. Es hat sich zu dieser Zeit aber durchaus anders angefühlt, nämlich nach Schwäche und Nicht-Können. Erst viele Jahre später konnte ich sehen, dass sich die ehemalige Schwäche in eine Stärke gewandelt hatte, die sie sicherlich schon immer in sich getragen hatte.
Was heißt das für dich? Für deine Selbstständigkeit? Dein Leben?
Ich empfehle dir, dich täglich darin zu trainieren, auf deine eigene innere Stimme zu hören, in kleinen Dingen, und in großen Dingen.
Je gewohnter du es bist, deine eigenen innere Stimme als deinen Kompass zu nutzen, desto besser kann sie dich in die Richtung deiner Berufung führen.
Der Weg ist manchmal steinig und hin und wieder bist du auf Umwegen oder in Sackgassen, die gar nirgendwo hinzuführen scheinen. Gib nicht auf! Höre wieder hin und lausche deiner inneren Stimme. Sie kennt den Weg. Das ist deine Selbstständigkeit im Innern, die dich unabhängig macht von der Meinung anderer und dich auch ungewöhnliche Wege sicher entlangführt.
Wenn du ihr nach und nach mehr traust, dann kann sie dich umso besser führen. Dabei stehen dann manchmal Entscheidungen an, die gar nicht in die richtige Richtung zu führen scheinen. Und doch sind sie genau der nächste Schritt.
[:en]Ich werde immer wieder gefragt, wie ich den Schritt in die Selbstständigkeit geschafft habe. Am Anfang habe ich mich über diese Frage gewundert, und dann habe ich angefangen darüber nachzudenken…
Was möchten die Menschen wissen, die diese Frage stellen?
Und warum hat sich diese Frage mir selbst niemals gestellt?
Ich weiß, dass ich schon vor langer langer Zeit in einem Berufsentscheidungsprofil des Arbeitsamtes als Ergebnis vor mir sah: Regisseurin. Ich war 18.
Auf dem Land, weit weg von der bunten Welt der Medien, konnte ich mit diesem Tipp wenig anfangen, doch schon damals gab es etwas an diesem Ergebnis, mit dem ich etwas anfangen konnte: ich wusste, dass ich die Zügel meines Lebens in der eigenen Hand haben musste. Ich wusste, dass ich Arbeit brauche, in der ich meiner Kreativität freien Lauf lassen konnte, und meine sehr unterschiedlichen Qualitäten einsetzen konnte. Ich wusste, dass ich eine natürliche Tendenz dazu habe, den Ton im Raum anzugeben. Und ich wusste, dass mein Leben ein Film ist, in dem ich unbedingt die Hauptrolle spielen wollte!
Heute gibt es für derartige gestrickte Menschen den Begriff Scanner-Persönlichkeit.
Ich kann dazu die Bücher von Anne Heintze und ihre Webseite empfehlen.
Auf dem Weg dahin dachte ich eigentlich wenig über meine Selbstständigkeit nach, viel klarer wusste ich: einen Job von morgens 9 bis Nachmittags um 5, das würde ich nicht schaffen.
Ich würde daran zugrunde gehen.
Mein 18-jähriges Selbst konnte sich kein Team, keinen Job, keine Aufgaben vorstellen, die ich jahre- oder jahrzehntelang durchführen könnte, ohne einen Großteil meines Seins aufzugeben.
Gleichzeitig ahnte etwas in mir, dass das, was ich bin, in dieser Welt gebraucht werden würde, auch wenn ich noch nicht genau wusste, wie und wo.
Ich wusste auch, dass ich mich persönlich weiterentwickeln musste, weil dieser Mensch, dieses Sein, das ich bin, einmalig ist. Unersetzbar. Ich wusste instinktiv, was ich aus heutiger Sicht bestätigen kann: Menschen werden mich in meiner Authentizität brauchen und genau diese wertschätzen.
Alles andere, auch das fühlte ich schon früh, würden nach und nach Maschinen für uns übernehmen – nur der Mensch ist für den Menschen unersetzbar.
Dieses Wissen bewahrte mich nicht davor, die unterschiedlichsten Jobs zu machen, um mich während meines Studiums über Wasser zu halten.
Ich lernte mit jeder Aufgabe, mit jedem Job. Ich verkaufte Schuhe am Ku’-Damm und lernte viel über die Umgangsform betuchter Menschen. Ich unterrichtete Kinder und durfte in die Welt des Lernens eintauchen. Ich arbeitete in einem Call-Center und lernte viel über Dienstleistung und Gesprächsführung.
Und bei jedem Job lernte ich auch, was ich nicht möchte! So kann es nicht sein: “mein Leben”. Weil es nicht erfüllend genug ist, nicht gut genug bezahlt, oder zu eintönig. Und mit jedem Schritt verstand ich eben auch mehr von dem, was ich wollte: mein Wissen anbieten denen, die danach suchen weiterzukommen, sich zu entwickeln und ihre Einschränkungen hinter sich zu lassen.
In gewisser Weise hatte ich es daher einfach: meine innere Stimme war klar und deutlich, und hat mich erst gar nicht in die falsche Richtung abbiegen lassen. Es hat sich zu dieser Zeit aber durchaus anders angefühlt, nämlich nach Schwäche und Nicht-Können. Erst viele Jahre später konnte ich sehen, dass sich die ehemalige Schwäche in eine Stärke gewandelt hatte, die sie sicherlich schon immer in sich getragen hatte.
Was heißt das für dich? Für deine Selbstständigkeit? Dein Leben?
Ich empfehle dir, dich täglich darin zu trainieren, auf deine eigene innere Stimme zu hören, in kleinen Dingen, und in großen Dingen.
Je gewohnter du es bist, deine eigenen innere Stimme als deinen Kompass zu nutzen, desto besser kann sie dich in die Richtung deiner Berufung führen.
Der Weg ist manchmal steinig und hin und wieder bist du auf Umwegen oder in Sackgassen, die gar nirgendwo hinzuführen scheinen. Gib nicht auf! Höre wieder hin und lausche deiner inneren Stimme. Sie kennt den Weg. Das ist deine Selbstständigkeit im Innern, die dich unabhängig macht von der Meinung anderer und dich auch ungewöhnliche Wege sicher entlangführt.
Wenn du ihr nach und nach mehr traust, dann kann sie dich umso besser führen. Dabei stehen dann manchmal Entscheidungen an, die gar nicht in die richtige Richtung zu führen scheinen. Und doch sind sie genau der nächste Schritt.
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