Hie und da besser für uns einzustehen, unsere Wahrheit zu sprechen, unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen oder gar den ganz großen Schritt zu wagen: endlich unserem Bauchgefühl zu folgen, das schon lange in uns rumort, und eine Beziehung zu beenden, eine Liebe zu gestehen oder ein Arbeitsverhältnis aufzulösen.
Um welches Thema geht es da bei dir?
Auf der anderen Seite gibt es in uns mehr oder weniger unterdrückte Gefühle von Wut und Zorn. Das Feuer, das durch unsere Adern pulsiert und uns – zugegebenermaßen – hin und wieder überwältigen kann.
Eine Kraft, von der wir instinktiv wissen, dass sie zerstörerisch ist, weshalb wir Angst vor ihr haben!
Und was möchte sie zerstören?
Genau eben das, das wir ohne die richtige Portion Wut / Mut nicht hinter uns lassen können.
Sie ist also genau der Mut, der uns hin und wieder fehlt.
Und wenn er kommt, in Form von Wut, dann unterdrücken wir ihn allzu oft…
Das macht nicht allzu viel Sinn, oder?
Wie kannst du diese Wut als das sehen, was sie ist, und sie nutzen, wenn sie kommt?
Wie kannst du das “W” so auf den Kopf stellen, dass ein “M” daraus wird, und die Wut ihr zweites Gesicht zeigt, den Mut?
Zunächst einmal ist es wichtig, bei den Basics zu beginnen:
Wut ist reine Energie. Sie muss sich nicht gegen jemanden im Außen oder uns selbst richten, sie ist reine Feuer-Energie, die durch uns pulsiert.
Der erste Schritt ist immer, sie als solche anzuerkennen. Mit Wut im Bauch und in den Adern lassen sich Dinge ganz leicht bewegen und bewerkstelligen, die sonst festgefahren oder zu schwer sind.
Wut ist ein guter Energiespender beim Sport. Sie kann uns weit tragen, wenn wir ihr ein Ziel geben.
Zuerst einmal rein körperlich. Sie kann Spaß machen, und kann kreativ sein, wir können handwerklich aktiv werden oder endlich mal die alten Möbel rauswerfen, die in der Garage stehen.
Hauptsache, die Wut bekommt eine Richtung, darf handeln, darf im positiven Sinne da sein.
Wenn sie dann etwas abgeklungen ist, dann können wir beginnen, diese Wut nach dem zu fragen, was sie möchte, für was sie steht.
Sie nimmt wahr, wann Grenzen übertreten werden und stellt sie wieder her, wenn wir das zulassen.
Das ist natürlich einfacher gesagt als getan, denn oftmals befinden wir uns in scheinbaren oder tatsächlichen Abhängigkeitsverhältnissen.
Eine neue Schicht taucht auf: die Schicht von Angst und Ohnmacht.
Wenn ich keine Angst hätte, und mich im besten Sinne als handlungsfähig wahrnehmen würde, welche Beziehungen hätte ich dann schon aufgelöst, welche Worte hätte ich schon gesprochen, auch wenn die möglichen Konsequenzen Angst machen?
Manchmal muss die Wut erst so groß werden, dass wir gar nicht mehr anders können, als ihr zuzuhören.
Dann haben wir endlich den Mut, den Satz auszusprechen, der schon lange in uns nach genügend Mut sucht. Die Wut steht für diesen Schritt, den wir brauchen, um wieder in unsere Integrität zu kommen, in unsere Gesundheit. Doch: wir müssen es ernst meinen.
Wut, die einfach schreit, wütet und kämpft, ohne Richtung, ist vergebene Energie. Sie verletzt umsonst und kämpft wie ein Tiger der gegen die Gitterstäbe seines Gefängnisses rennt und sich dabei selbst verletzt.
Wir schaden uns, denn wir hören dabei immer mehr auf, an uns selbst zu glauben.
Wut, die Richtung bekommt, und Integrität, die uns in das Feuer unserer Wahrheit stellt, das ist die Wut der Veränderung, die unser Leben ins das verwandelt, was es sein soll, uns näher zu uns selbst bringt.
Und dafür müssen wir immer wieder uns selbst spüren, und ernst nehmen. Unserer Wut Raum geben, ihr zuhören und das tun, was sie von uns verlangt. Sie ist, gereinigt von der Hilflosigkeit und den Schuldzuweisungen in der sie sich hin und wieder verstrickt, die Stimme unseres Selbst.
PS: Wut will sich bewegen, es kann also das Richtige sein, dass du auf einem unserer freien Tanzworkshops vorbeischaust.
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